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Wagram, Wein und Löss. Ein Sonntagsausflug.

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Angelika Mandler-Saul
Wiederunterwegs

„Ins Weinviertel oder in die Wachau?“ Das sind die beliebten Sonntags-Schönwetter-Destinationen der Wiener, die es nicht gen Wiener Alpen zieht. Oder mal was anderes: Ein Sonntag ganz „Naturgemäsz“ am Wagram? Natürlich und nachhaltig präsentiert sich die Region mit #wagrampur.

Wo ist jener Wagram, den wir Weinviertler und die Wiener kennen? Westlich vom Weinviertel ist der Wagram. Nördlich des Tullner Beckens zwischen Stockerauer Au und dem Kamptal – grob gesehen. Mit seinen Hohlwegen, Lössabbrüchen und Weingärten sieht es ein bisschen aus wie das Weinviertel, es ist so entspannt wie das Waldviertel und bietet noch Natur Pur. Außerdem den Roten Veltliner.

Optimal für einen Sonntagsausflug, denn über die S5 ist die Region rund um den Wagram auch pfeilschnell erreichbar. Also raus und ein bisschen Höhenluft schnuppern, auf der 40 Meter hohen Geländestufe aus reinem Löss, der Wagramkante mit Blick bis Ötscher und Schneeberg.

Mein Basislager für einen Sonntag ist die Gemeinde Großriedenthal – Treffpunkt ist hier das Wirthaus im Lösshof, wo sich die Besucher vormittags herrlich vermischen: Wienerisch wirkende Zuagraste, Kirchgänger beim 3. Seiterl, Taufgesellschaft mit Pfarrer und iranischer Flüchtlingsfamilie und  – wir. Bewirtet und begleitet werden wir von Judith Mehofer als Repräsentatin der ganzen Familie.

Sie arbeitet im brüderlichen Weingut in Marketing und PR mit und wird sich in nächster Zeit vermehrt um die Betreuung der Kunden kümmern.

Sie führt mich an diesem Wochenende durch ihre Mehofer-Welt in Großriedenthal. Übrigens: Als Marketing-Tante hat mir besonders gut die Aufbereitung der Werbematerialien gefallen – alles durchgängig gebranded, eigene Tagline, eigene Hashtags. So geht das heutzutage – auch bei Familienunternehmen. HUT AB!

Denn die Mehofers sind hier rund um Großriedenthal und im angrenzenden Neudegg sozusagen diejenigen, „die was weiterbringen“. Sie „bringen die Leut zamm„, revitalisieren alte Dorfstrukturen, holen Jung-Familien zum Wohnen wieder in den Ort und schaffen Arbeitsplätze. Jeder auf seine Weise. Denn: Christoph Mehofer hat mit dem „Gesamtkonzept Lösshof“ den Österreichischen Klimaschutzpreis in der Kategorie „Gemeinden und Regionen“ gewonnen. Das ist eine Erfolgsgeschichte für sich allein, aber der Wagram will vor allem auch die Ausflügler und Weinliebhaber für sich gewinnen. 

Sonntags: Ein Ausflug auf den Wagram.

  • Andi kocht und Eva bewirtet: Ordentliche Wirtshausküche im revitalisierten Wirtshaus im Lösshof mit den Bioweinen von Stephan (Stephan vinifiziert) Mehofer, dem einen oder anderen Craftbier, das Judith (Judith verbindet) Mehofer ausgewählt hat (vielleicht ein Loncium aus der Slow Food Region Lesachtal?) oder ein Brass-Konzert oben im historisch authenten Festsaal? Das „Wagramer Dexter Rind“ vom Eschenhof in Großriedenthal mischt da auch mit – kulinarisch. Alles Gute aus der Region halt.

Das alte Wirtshaus war bis vor 2 Jahren als „Gasthaus Andre – Zum Schwarzen Adler“ mit der resoluten Wirtin Gitti ein Begriff (Gitti als Zuagraste aus dem Waldviertel), bis die Mehofers auch hier die Revitalisierung und Neupositionierung übernahmen und das Wirtshaus zum „Gesamtkunstwerk“ Lösshof dazuholten. Gitti ist immer noch tageintagaus am Wagram unterwegs – sie kennt die Leut und die Leut kennen sie: Als Mundartdichterin, Heimatverbundene und Ortskundige. Wir fachsimpeln gleichmal über Buchinger und Schlager – Weinviertel meets Wagram quasi.

Oben und hintaus kann man jetzt im Lösshof feiern, trinken und staunen, was aus einem uralten Ensemble Neues entstehen kann. Der ganze Lösshof – das ist mittlerweilen das Wirthaus mit allen Nebengebäuden, die Wohnhäuser gegenüber, das Gästehaus mit Privatwohnung und ein Gebäudekomplex mit 4 großen Wohnungen und Stadln.

Alles mit Herz und Hirn revitalisiert, tw. neu aufgebaut und energieautark mit Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald beheizt. Fazit: Heute leben auf dem Lösshof fünf mal mehr Menschen auf demselben Raum wie zuvor – und das bei halben Heizwärmekosten. Die ganze Familie Mehofer plus Anhang lebt und arbeitet hier: Im Ingenieurbüro, im Wirtshaus, bei den Gästezimmern, in den neuen Privatwohnungen und -häusern.

Hier im Video sieht man den ganzen Lösshof – damals und heute – sehenswert!

Anregungen: Ein Ausflug auf den Wagram

  • Wohnen am Lösshof: Vor 10 Jahren war das Gebäude in dem heute eine fünfköpfige Familie wohnt, wo die Elektroautos neben den GoKarts parken und wo ich im schönen Gästezimmer nächtige, eine verfallene Bruchbude mit vielen Nebengebäuden. Bauingenieur Christoph (Christoph plant) Mehofer hat aus dem gesamten Ensemble und dem gegenüberliegenden Wohnhaus ein Vorzeigeprojekt in Sachen „Ortsrevitalisierung“ und nachhaltige Dorferneuerung gemacht.
  • Aus den alten Beständen wurde ein modernes Wohn- und Arbeitsensemble und als Gast wohnt man quasi direkt beim Klimaschutzpreisgewinner. Anderntags im Frühstückraum gibts frischen Guglhupf und Christoph erzählt, wie er neben Job und Familie (Gattin Lisi erklärt 🙂 aus dem Lösshof einen Vorzeigeprojekt gemacht hat – und noch weiter macht.
  • Das Weingut in Neudegg: Stephan vinifiziert, Martin destilliert und Vater Karl archiviert. Die Mehofers gibts schon seit 1709 in Großriedenthal und seit 25 Jahren produzieren sie bereits „Bio-Wein“, mit den PIWI Sorten (Pilzwiderstandsfähig) wird ernsthaft experimentiert. Wir kosten uns durch die Neudegger Klassik- und die Lagenweine. Die Lage Wadenthal ist überhaupt fast berühmt – von oben gesehen sieht sie aus wie eine Wein-Arena. Und weil man Platz genug hat, gibts oben im modernen Saal am Neudeggerhof auch noch Vernissagen am Weingut.
  • Trink-Tipp: Die „Lösspiration 2016“ – Muscaris, Johanniter, Bronner – klassisch ausgebaut und natürlich die lokale „Diva“ – der Rote Veltliner, besonders schützenswert und Vorfahre von Neuburger und Rotgipfler.
  • Hintaus in Neudegg beginnt der 3.5 Kilometer lange, ausgeschilderte Weinwanderweg mit Blick bis zum Schneeberg durch die pittoreske Riede Wadenthal. Am Hausberg machen wir einen Stop bei der Hiatahüttn wie im Weinviertel. Der Löss – das ist das Metier der Mehofers und sie haben ihn sogar in ihre „Tagline“ geholt und diese schützen lassen: „Achtung… fertig… LÖSS“ – heißt es hier, denn der Löss ist allgegenwärtig und das schmeckt man auch im Glasl. Wir sehen die Rote Veltliner Traube, die hier am Wagram #naturgemäsz ihre Heimat hat und trinken unterwegs ein Schnapserl von Martin (Martin destilliert) Mehofer – je nach Örtlichkeit einen Marillenen oder einen Holler-Schnaps.
  • Die Tierwelt des Wagram: Der Bienenfresser ist am Wagram zuhause und auch der Wiedehopf scheint sich hier wohlzufühlen. Wenn es warm wird am Wagram, kommen sie aus ihren wärmeren Gefilden wieder hierher angeflogen. Die Ziesel sind sowieso da.
  • Die Kellergassen-Radweg führt durch Großriedenthal und schließt in Kirchberg am Wagram an die Donau-Tour an. So gelangt man vom Donauradweg auch radelnd in die Wagram-Region. (Radkarte: Tullner Donauraum – Wagram). Auch die niederösterreichischen TUT GUT Wanderwege verlaufen durch die Gemeinden am Wagram.

EVENTS am WAGRAM 2017:

Karl (Karl archiviert) Mehofer zeigt uns sein persönliches Museum aus der Vergangenheit: Im Rahmen des Museumsfrühlings 2017 in Niederösterreich ist es gerade geöffnet, als wir dort unterwegs sind. Eine Baumpresse, ein Volksempfänger, alte Gerätschaften aus dem Weinbau, Steyr-Puch Räder, Bergschuh und vieles mehr. Und oben im Stadl, wo früher die Pferd eingestellt waren, da liegt wahrscheinlich nochmal so viel an interessanten Sammelsurien, sagt er.

INFOS zu Ausflügen am Wagram:

 

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HINWEIS: Ich wurde von Familie Mehofer in Zusammenarbeit mit Lucia Täubler eingeladen, ihre #naturgemäsz Aktivitäten rund um den Lösshof kennenzulernen und eine Nacht im Gästehaus Lösshof zu verbringen. Die Meinungen im obigen Artikel sind unverkennbar die meinen.

 

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