Angelika Mandler-Saul Wiederunterwegs.com
Im Oktober 2017 wurde die neu gestaltete Besucherwelt am Flughafen Wien Schwechat eröffnet. Wir haben sie besucht: Hier unser Bericht zu unserem Familienbesuch am Airport.
Bei der Konzeption der Erlebniswelt war übrigens Thomas Brezina involviert. Wer, wenn nicht er – weiß, was junge Besucher sehen wollen? Aber nicht nur junge, auch uns Forty-Somethings und BestAger, die wir wahrlich oft fliegen, hat die neue Besucherwelt brennend interessiert. Begleitet wurden wir – schon wieder Ferien! – von einer engagierten Mädels-Riege – „Team Airport – Wiederunterwegs“.
Besucherwelt Flughafen Wien – Check In am Besucher Terminal
Wir starteten am neu bezogenen Besucher-Terminal, der (nahe dem Parkhaus 3) beim „alten“ Terminal 1 dankenswerter Weise hervorragend und durchgängig angeschrieben ist: So finden auch diejenigen hin, die nicht am Airport arbeiten oder Vielflieger sind. Der Terminal war eben erst neu bezogen worden und deswegen gab es an unserem für den Besuch erwählten Ferientag leider ein paar technische Probleme, die den Check-In deutlich verzögerten. Aber auch willkommens-technisch schien man auf interessierte Besucher noch nicht gänzlich eingestellt zu sein. Ein bisschen Baustelle, noch leere Ausstellungsvitrinen sowie leichtes Chaos hinter dem Counter – es hieß erst mal warten, wie sonst auch am Airport – nur ohne Information. Der Start der Tour war für 10 Uhr angesetzt, gegen 9:30 sollte man sich bereits am Terminal einfinden. Alle waren da
Gegen die Tücken der Technik ist man manchmal machtlos, dafür hat jeder Verständnis (wenn man nicht gerade einen Flieger versäumt). So man allerdings berücksichtigt, dass hier Familien einen Ausflug zum Flughafen machen und dementsprechend gespannt und aufgeregt sind, so könnte man meines Erachtens an der Gastgeber-Rolle seitens des Airports in Bezug auf Freundlichkeit und Willkommenskultur noch ein wenig arbeiten.
Die erste Mitarbeiterin, die die riesige Truppe dann unaufgefordert freundlich grüßte und offiziell willkommen hieß, war nach einer guten Stunde gegen 10:30 Uhr endlich unsere Buschauffeurin Sabine Schrittwieser – sie trafen wir an „unserem“ Gate B 31.
Zuvor wurde die ganze Truppe noch, so wie auch die normalen Reisenden, durch die standardmäßige Security Abfertigung geschickt (ziemlich allein gelassen) und fand erst wieder am Gate zusammen, wo der Bus wartete. Frau Schrittwieser übernahm die Boardingpass-Kontrolle und fuhr mit uns 50 Minuten über „die Platte“ (das Vorfeld) und verstand es, uns freundlich, lustig und selbst hochmotiviert in die Geheimnisse des Flughafenbetriebs einzuführen. Ihre eigene Begeisterung für die Triple Seven und das „Abenteuer Flughafen“ glaubt man ihr aufs Wort.
- es am Gelände 50.000 Brandmelder und 3.000 Feuerlöscher gibt ?
- 5000 Mal im Jahr die Feuerwehr ausrückt und kann im Notfall 12.000 Liter Wasser und 2000 Liter Schaum in 2 Minuten „produzieren“ kann ?
- die Tore der 3 großen Hangars auf Eisenbahnschienen fahren und auch der größte Hangar für den Dreamliner zu klein ist ?
- dass die Reifen eines Flugzeugs nach 1000 Landungen immer ausgetauscht werden ?
- dass die Landebahnen nicht eben, sondern geneigt sind und Rillen haben ?
- dass kleinere Flugzeuge eine höhere Startgeschwindigkeit ((etwa 260-280 km/h) benötigen als große ?
- dass die Pisten eines Airports überall auf der Welt nach ihren Kompassgraden benannt werden ? zB. in Wien die 11/29 und die 16/34.
- die „Finger“ eigentlich „Fluggastbrücken“ heißen ? Sagt aber keiner.
- es „am Boden“ zwei verschiedene Abfertigungsfirmen gibt – EU-Recht.
- dass man um das 10 km² große Airport Gelände auf einem Weg herum wandern oder radeln kann: 26 km lang ist dieser Weg für die „Spotter“ …
- landende Flieger immer Vorrang haben gegenüber startenden ?
- eine Pipeline von der ÖMV direkt zu den Tanks des Airports führt und über Unterflurleitungen zu jeder der 98 Parkpositionen führt ? Es wird also unterirdisch betankt.
- ein Flugzeug zwar schweineteuer ist, aber keinen Rückwärtsgang hat? Es braucht Pushback-Fahrzeuge zum Reversieren.
Besucherwelt Flughafen Wien: Habt Ihr schon mal „einen Flieger umgedreht“?
„Wir drehen den Flieger um“, so nennen es die Abfertigungsfirmen, die einen Flieger nach der Landung in kürzester Zeit wieder startklar machen. 45 Minuten benötigen sie durchschnittlich für eine große Maschine wie die Triple Seven, eine gute halbe Stunde etwa für einen Airbus 320. Nur der Dreamliner, der braucht ganze 2 Stunden dafür. Betankt werden alle Flieger unterirdisch.



Die AUA Maschinen werden übrigens gerade wieder umlackiert: Sie müssen in Zukunft auf ihren hellblauen Bauch verzichten und bekommen stattdessen dort ein „Servus“ verpasst. Das und noch viel mehr erfuhren wir auf der wirklich spannenden und sympathisch gestalteten Bustour, dazu bekamen wir Einblicke in die Besonderheiten der Flieger, die gerade so rumstanden. Frau Schrittwieser fuhr an die parkenden Maschinen so nah wie möglich ran, machte auch die eine oder andere Ehrenrunde, um uns etwas Interessantes zu zeigen und gestaltete die Tour sehr persönlich.



Übrigens: Wenn ein Flugzeug die Tragflächen am Ende ein bisserl „aufgezwirbelt“ hat, dann nennt man diese aufgedrehten Enden „Sharks“ – die sparen Treibstoff!
Danach ging es mit einem riesigen Aufzug hinauf in die neue Erlebniswelt – auf unserem kleinen Ticket war unsere Destination verzeichnet: Unser Flug führte nach TOKYO. In vier Erlebnisräumen warteten verschiedene Installationen auf uns, die uns durch die Welt des Towers und der Fluglotsen führte, uns zeigte, was im Cockpit bei Start und Landung so abgeht und ein geniales Video bewies uns im 24 Stunden Zeitraffer, dass der Flughafen niemals schläft.
Mit unserem „TOKYO“ Ticket wurden wir nacheinander durch alle 4 Multimedia Räume geschleust. Lustig und familiengerecht gestaltet war das Filmchen über den Weg eines Koffers, sobald ihn die Familie eingecheckt hat. Auf den im Video mitfliegenden Familienhund, der in seiner Box in den Flugzeugbauch kommt, hätte ich aber gerne verzichtet




Besonders witzig fand ich die Sammlung von Flugzeug Miniaturen – das waren ein paar ganz feine Fundstücke dabei…




Besucherwelt Flughafen Wien: Für die ganze Familie
Umfragen am Ende des Ausflugs im „Team Airport“ ergaben übrigens eindeutig Präferenzen für die Story mit dem Koffer und dem Video Erlebnis im Cockpit. Sprecher bei den Filmen war übrigens Thomas Brezina, der Mit-Gestalter der Erlebniswelt.
Danach noch ein Spaziergang auf der 1800m² großen Besucherterrasse (nochmals Security Check, weil die auch extra um 5 Euro besucht werden kann) – wer „Flightradar“ als App installiert hat, weiß genau, was da gerade landet. Ein beeindruckender Ausblick!
Anklicken umTIPP: Ab 1. April 2018 ist in der NÖ-CARD ein Besuch inkl. Bustour, Erlebnisraum und Terrasse inkludiert!
MEINE MEINUNG: Ein super Ausflug für die ganze Familie! Unbedingt Tickets vorher online reservieren und sich den neuen Erlebnisraum nicht entgehen lassen. Übrigens: Es gibt auch die „FOLLOW ME“ Tour für Kids. Wir hatten drei Damen im Alter von 10-14 Jahren dabei, für die war jedoch die Standard-Führung optimal. Wir waren zudem in Begleitung unseres persönlichen Pursers, so erfuhren wir auch gleich ein paar Interna über die Arbeit von FlugbegleiterInnen am Airport… Kann ja nie schaden.
Wir kommen sicher bald mal wieder – in neuer Konstellation.
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